Die Geschichte der Gesellschafterin
Für die Generation unserer Großeltern und Urgroßeltern war eine ‚Gesellschafterin‘ ganz selbstverständlich. Eine Dame aus gutem Hause – deren Rolle es war, Vater, Mutter, Kinder, alleinstehende Senioren oder Seniorinnen zu unterhalten. Ihnen Gesellschaft zu leisten. Und für diese Leistung erhielt sie Geld. Gesellschaft zu haben, ist ein urmenschliches Bedürfnis, denn Einsamkeit macht krank.
Die Anforderungen an eine Gesellschafterin haben sich im Laufe der Jahrhunderte nicht wesentlich verändert! Es wurde nicht nur auf Anmut und Äußeres Wert gelegt; es waren vor allem auch gute Bildung und einwandfreies Benehmen, Sanftmut sowie ein heiteres Wesen wesentliche Tugenden, um als Gesellschafterin überhaupt eine Anstellung zu finden. Damals wie heute sind Unterhaltungstalent, Taktgefühl und Hausverstand bevorzugte Eigenschaften, wenn es darum geht als Gesellschafterin angenommen zu werden. Die Unterstützung und Beratung zu Garderobe und Schmuck bis hin zum Planen und Organisieren von Feierlichkeiten waren sehr geschätzte Aufgaben. Eine Gesellschafterin handelte mit Kaufleuten und Händlern und bediente auch bei den Mahlzeiten. Auch als Begleitung bei Festlichkeiten und Reisen war sie unentbehrlich. Selbstverständlich wurden Zurückhaltung, angemessene Umgangsformen, Diskretion und Führung von Konversation erwartet.